PRAXIS FÜR OSTEOPATHIE UND PHYSIOTHERAPIE

Diese sehr sanfte Korrekturtechnik kann bei akuten und chronischen Patienten angewendet werden, um somatische Dysfunktionen („eingeschränkte oder veränderte Funktionen von Skelett, Gelenken, Muskeln, Faszien und den damit in Verbindung stehenden Elementen aus Gefäß, Nerven- und Lymphsystemen) zu behandeln.
Die Erklärung basiert auf einem neurologischen Modell, erstmals vorgestellt von Dr. Irvin Korr 1975. Durch erhöhte Gammaaktivität (von der Norm abweichend) werden Impulse in der Muskelspindel auslöst. Diese erzeugen reflektorisch Muskelanspannungen. Dadurch wird ein Gelenk in bestimmte Richtungen fixiert und widersteht mit Schmerz und Spannung allen Versuchen, es wieder in eine neutrale Richtung zu bewegen.
Dr. Jones fand heraus, dass es „für jedes schmerzhafte Gelenk eine spezifische Richtung gibt, um es so zu Positionieren, damit es zu einer weitgehenden Schmerzlinderung und Verminderung der Muskelspannung kommt.“
Das Einnehmen einer für den Patienten angenehmen Position verringert das abnorme Feuern von Impulsen. Die reflexartige spontane Entspannung ermöglicht wieder eine Rückführung in eine neutrale Position ohne Schmerzen.
Die schmerzhaften Veränderungen im Gewebe, genannt Tenderpoints (Empfindlichkeitspunkte) sind für die Diagnose ein wichtiges Werkzeug.
Der Patient ist aktiv an der Therapie beteiligt, indem er mitteilt, ob die Empfindlichkeit der Tenderpoints ab- oder zu nimmt, während der Therapeut die ideale Position der maximalen Entspannung einstellt.